An dieser Stelle möchte ich allen Bauinteressierten raten frühzeitig ein Bodengutachten in Auftrag zu
geben. Am besten hat man dieses schon dabei, wenn man sich Angebote
von Baufirmen einholt. Denn die Bodenverhältnisse geben die
Gründungsmaßnahmen vor und das kann, wenn man Pech hat, einen
Preisunterschied von bis zu 60.000€ ausmachen.
Im Großraum Berlin
können wir die Firma GEO Line für dieses Gutachten sehr empfehlen.
Wir wollen ja nichts verpassen und
daher waren wir sehr begeistert, dass wir sehr schwierige Boden und
Gründungsverhältnisse haben: Bei uns gibt es zusätzlich zum
hochstehenden Grundwasser Schichtenwassser ab 1,20m unter
Geländeoberkante und ab 1,80 eine bis zu zwei Meter dicke
Torfschicht.
Diese ist wasserundurchlässig und verhindert, dass das
Wasser in die Tiefe sickert. Torf ist zu dem nicht tragfähig und
eignet sich daher nicht als Untergrund für ein Haus. Was also tun?
Grundsätzlich gibt es zwei gängige Möglichkeiten mit dem Torf klar zu kommen:
- Sofern die Gründungstiefe des Kellers in etwa so tief liegt wie der Torf, kann man diesen abtragen und durch tragfähiges Betonrecycling- Material ersetzen.
- Ist die Torfschicht so mächtig, dass ein Ausgraben und Austauschen zu aufwendig ist, muss man das Haus auf „Stelzen“ bauen. Hierfür werden entweder Stahlträge oder Betonringe in die darunterliegende tragfähige Schicht gebracht und mit Beton ausgegossen. Diese Stelzen tragen dann später die Bodenplatte.
Man kann sich vorstellen, dass Variante
2. wesentlich aufwendiger und teuer ist. Daher waren wir froh, dass
bei uns Variante 1. funktionierte. Allerdings ist da ja noch das Wasser,
welche Erdarbeiten ohne eine zusätzliche Wasserhaltung unmöglich
machen, da sonst die Baugrube vollläuft.
Also mussten wir eine
Grundwasserabsenkung beantragen. Hierbei werden sogenannte Lanzen in
die wasserführenden Schichten eingespült und so kann das Wasser um
die Baugrube mit Hilfe einer großen Pumpe abgesaugt werden. Leider
ist auch das ein ziemlich teuerer Spaß. In unserem Fall mit allem
Drum und Dran ca. 15.000€
Bei der Erdbaufirma Herold Schlede möchten wir uns nochmals recht herzlich bedanken. Sehr nette, kompetente und engagierte
Leute, die sich sogar um die Wassersenkungsanlage gekümmert haben,
als diese offensichtlich schlecht lief. Um die entstandene
Verzögerung auszugleichen gab es diverse Spätschichten und sogar am
Samstag wurde geackert. Der Kubanische Baggerfahrer Damaso ist ein
wahrer Virtuose an seinem Instrument. Alles in allem ne glatte Eins!
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