5/29/2015

ERDARBEITEN

An dieser Stelle möchte ich allen Bauinteressierten raten frühzeitig ein Bodengutachten in Auftrag zu geben. Am besten hat man dieses schon dabei, wenn man sich Angebote von Baufirmen einholt. Denn die Bodenverhältnisse geben die Gründungsmaßnahmen vor und das kann, wenn man Pech hat, einen Preisunterschied von bis zu 60.000€ ausmachen. Im Großraum Berlin können wir die Firma GEO Line für dieses Gutachten sehr empfehlen. Wir wollen ja nichts verpassen und daher waren wir sehr begeistert, dass wir sehr schwierige Boden und Gründungsverhältnisse haben: Bei uns gibt es zusätzlich zum hochstehenden Grundwasser Schichtenwassser ab 1,20m unter Geländeoberkante und ab 1,80 eine bis zu zwei Meter dicke Torfschicht. Diese ist wasserundurchlässig und verhindert, dass das Wasser in die Tiefe sickert. Torf ist zu dem nicht tragfähig und eignet sich daher nicht als Untergrund für ein Haus. Was also tun?

Grundsätzlich gibt es zwei gängige Möglichkeiten mit dem Torf klar zu kommen:
  1. Sofern die Gründungstiefe des Kellers in etwa so tief liegt wie der Torf, kann man diesen abtragen und durch tragfähiges Betonrecycling- Material ersetzen.
  2. Ist die Torfschicht so mächtig, dass ein Ausgraben und Austauschen zu aufwendig ist, muss man das Haus auf „Stelzen“ bauen. Hierfür werden entweder Stahlträge oder Betonringe in die darunterliegende tragfähige Schicht gebracht und mit Beton ausgegossen. Diese Stelzen tragen dann später die Bodenplatte.
Man kann sich vorstellen, dass Variante 2. wesentlich aufwendiger und teuer ist. Daher waren wir froh, dass bei uns Variante 1. funktionierte. Allerdings ist da ja noch das Wasser, welche Erdarbeiten ohne eine zusätzliche Wasserhaltung unmöglich machen, da sonst die Baugrube vollläuft.
Also mussten wir eine Grundwasserabsenkung beantragen. Hierbei werden sogenannte Lanzen in die wasserführenden Schichten eingespült und so kann das Wasser um die Baugrube mit Hilfe einer großen Pumpe abgesaugt werden. Leider ist auch das ein ziemlich teuerer Spaß. In unserem Fall mit allem Drum und Dran ca. 15.000€

mit dem Wasser hatten wir bis zum Schluss zu kämpfen


Bei der Erdbaufirma Herold Schlede möchten wir uns nochmals recht herzlich bedanken. Sehr nette, kompetente und engagierte Leute, die sich sogar um die Wassersenkungsanlage gekümmert haben, als diese offensichtlich schlecht lief. Um die entstandene Verzögerung auszugleichen gab es diverse Spätschichten und sogar am Samstag wurde geackert. Der Kubanische Baggerfahrer Damaso ist ein wahrer Virtuose an seinem Instrument. Alles in allem ne glatte Eins!



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